[8F15] Der Eignungstest Originaltitel: Separate Vocations Erstausstrahlung in N. A.: 27.02.1992 Erstausstrahung in Deutschland: 27.01.1993 Erstellt von: [Andreas Roth] Letztes Update: 03.08.2003 Tafel: Mich würgt es nur noch, wenn ich krank bin. Sax: Couch: UBF rennt zur Couch und setzt sich. Bart kommt als letzter und wirft sich quer über den Schoß der anderen.
In der Grundschule von Springfield. Mrs. Krabappel: Also Kinder, für heute hatte ich euch eine Überraschung versprochen. Milhouse: [stellt sich einen Indianer vor, der einen Alligator erwürgt] Wow! Sherry / Terry: [stellt sich ein kleines Männchen vor, dass ihr ein Eis schenkt] Oh! Bart: [stellt sich Mrs. Krabappel vor, die eine Gummimaske von ihrem Kopf abzieht und sich als Alien entpuppt] Ich hab’s gewusst! Mrs. Krabappel: Und hier ist sie. [hält einige Aufgabenblätter hoch] Wir werden heute einen Test machen! Alle: Ohhh! Bart: [schlägt sich vor die Stirn] Die Kamera fährt einen Stock tiefer zu Ms. Hoovers Klassenzimmer. In der Zwischendecke sieht man eine Schlange, die sich um ein Rohr windet. Ms. Hoover: Wir machen heute einen Test. Lisa: [hebt jubelnd die Arme] Oh ja, ein Test! Ms. Hoover: Er nennt sich "Qualifikationsaufgabentest für Schulabgänger" – kurz: "QUATSCH". Blende zu Mrs. Krabappels Klasse. Sie teilt die Aufgabenblätter aus. Mrs. Krabappel: Einige werden durch ihn eine wunderbare Berufslaufbahn entdecken, von der sie nicht einmal wussten, dass sie überhaupt existiert. [ungehalten] Andere bestraft das Leben; trotz eines Harvard-Diploms endet man vielleicht als Babysitter für eine Horde stumpfsinniger Viertklässler, während der Ehemann nackend am Strand 'rumläuft, mit deiner Eheberaterin. [guckt verbittert] Tja, hmmm, erste Frage: Wenn ich ein Tier sein müsste, wäre ich dann gern: a) ein Weberknecht, b) ein Sekretärsvogel, oder c) ein Waschbär? Bart: [kreuzt unsicher eine Antwort auf dem Fragebogen an] Schnitt zu Ms. Hoovers Klasse. Ms. Hoover sitzt mit dem Buch, in dem die Testfragen stehen, auf dem Lehrerpult. Ms. Hoover: Frage sechzig: Am liebsten mag ich den Geruch von: a) Benzin und Diesel, b) Pommes Frites oder c) Bankkunden. Lisa: [füllt eifrig ihren Test aus] Ms. Hoover sammelt die Fragebögen ein. Janey: Das war doch die reinste Zeitverschwendung. Lisa: Unterricht ist niemals Zeitverschwendung, Janey. Ms. Hoover: Bis zur Pause haben wir noch eine Viertelstunde Zeit. Bitte legt eure Bleistifte hin und schaut konzentriert vor euch ins Nichts. Eine Viertelstunde später. Ms. Hoover korrigiert Tests, als zwei uniformierte Männer zur Tür hereinkommen. Mann: Wir kommen die Tests abholen. Ms. Hoover: [steckt die Fragebögen in eine Tasche, die die Männer mitgebracht haben] Die Tests kommen per Flugzeug auf dem "Iowa Non-International Airport" an. Ein Mann lädt die Säcke mit den Tests – Aufschrift: "Standardized Tests – Handle with care" (Stimme: "Vorsicht, genormte Tests – Na ja.") – in einen Lieferwagen um, der sie zum "National Testing Center" bringt. Er fährt an einem Schild vorbei: "Welcome to Proctorville, Iowa. Home of the National Testing Center" (Stimme: "Willkommen in Iowa, Heimat des nationalen Testzentrums."). Über der Einfahrt des Zentrums ist ein weiteres Schild zu sehen: "National Testing Center – Controlling your destiny since 1925" (Stimme: Wir kontrollieren Ihr Schicksal seit 1925."). Ein Mann schüttet die Tests in einen Trichter, woraufhin sie sauber aufgereiht auf einem Fließband zur Auswertungsmaschine transportiert werden. Nacheinander leuchten die Namen der Testpersonen auf: Wesley Smith, Debbie Silver, Lisa Simpson, Bart Simpson. Plötzlich stottert die Maschine und wirft einen Papierstreifen mit einem Fehlerbericht aus. Ein alter Mann im Schaukelstuhl erwacht aus seinem Nickerchen und stößt die Maschine mit einem Besenstil an. Alter Mann: Na mach schon, Emma! Die Maschine setzt sich wieder in Bewegung. Blende zur Grundschule von Springfield in das Büro von Schulpsychologe Dr. J. Loren Pryor. Dr. Pryor: Hier ist deine wissenschaftlich ermittelte Berufslaufbahn. Janey: [erfreut] Architektin! Dr. Pryor: [nickt] Hm-hm. Schüler: [etwas enttäuscht] Versicherungsvertreter! Dr. Pryor: [nickt] Hm-hm. Ralph: [verächtlich] Fischverwerter! Milhouse: [jubelnd] Militärischer Hardliner! Martin: [hofft mit gekreuzten Fingern auf das richtige Ergebnis] Systemanalytiker, Systemanalytiker, System... Dr. Pryor: Systemanalytiker! Martin: [hebt jubelnd die Arme] Oh, super! Lisa: [erstaunt] Eine Hausfrau? Dr. Pryor: [nickt] Hm-hm, so wie eine Mama! Bart: [überrascht] Polizeibeamter? Das haut mir glatt die Sicherung raus. Dr. Pryor: [lacht] Wenn du willst, könnte ich es arrangieren, dass du mal abends in einem Streifenwagen mitfährst. Bart: [hält verächtlich das Blatt mit dem Testergebnis hoch] Hey, Sie brauche ich dazu nun wirklich nicht, um mich in einen Streifenwagen zu klemmen! Dr. Pryor: Ich glaube, du solltest das bedenken. Vor diesen Testergebnissen wollte ich dich schon als Landstreicher abschreiben. Bart: Wow, ein Landstreicher! [Stellt sich sein Leben als Landstreicher vor: Bart steht im Regen mit zerzausten Klamotten am Straßenrand und will per Anhalter fahren.] Scheiß Sherrif! Jagt mich aus der Stadt. Ich wähle den nicht mehr! [ein Auto fährt vorbei und spritzt ihn mit Dreck voll.] Bart: [Wieder in Dr. Pryors Büro.] Cooool! Im Simpsonshaus beim Abendessen. Lisa: Eine Hausfrau, das ist doch so gut wie lebendig begraben! Marge: So schlecht ist das ja nun auch wieder nicht. Homer: [mit vollem Mund] Und was wirst du werden, mein Junge? Bart: Polizeibeamter! Homer: [fängt an zu lachen und verschluckt sich] Marge: Das ist schön, Bart. Dein Vater wollte auch mal Polizist werden, aber sie haben ihn nicht genommen, er war zu dick. Homer: Nein, bei der Armee fanden sie mich zu schwer, bei der Polizei war ich ihnen nur zu blöd. Lisa: Ich werde eine berühmte Jazz-Musikerin, habe ich mir alles schon genau überlegt. Der Prophet gilt im eigenen Lande nichts, aber eine Blues-Interpretationen werden Frankreich erobern. Keine Drogen, aber ich werde ungestüme leidenschaftliche Liebesaffären haben. Ich sterbe jung oder auch nicht, da habe ich mich noch nicht festgelegt. Marge: Schätzchen, wenn das dein Wunsch ist, tun wir alles, damit er in Erfüllung geht. Homer: Augenblick mal, will denn niemand in meine Fußstapfen treten? Alles schweigt und schaut betreten in die Luft. Man hört die Grillen zirpen und in der Ferne heult ein Hund. Schnitt zu "Li'l Ludwig's Music School". Lisa: Sagen Sie mir, ob ich das Zeug habe, eine Blues- Musikerin zu werden? Musiklehrer: Ähem, aber ja doch. Zeig' mal, was du drauf hast. Lisa: [spielt eine Melodie auf ihrem Saxophon] Musiklehrer: [nickt mit dem Kopf] Aha... [Lisa spielt weiter] Ja! [Lisa spielt noch ein paar Takte] Gut! Marge: [stolz] Finden Sie auch, dass sie Talent hat? Musiklehrer: Äh, aber ja! Marge: Und glauben Sie auch, dass sie Berufsmusiker werden könnte? Musiklehrer: [winkt entsetzt ab] Großer Gott, nein! Lisa: Aber ich werde jeden Tag üben! Musiklehrer: Ich will ganz offen zu dir sein, Lisa, und wenn ich "offen" sage, meine ich "vernichtend offen". Du hast eine Fingereigenschaft geerbt, die nennen wir "Fummelstummel", gewöhnlich eine Vererbung väterlicherseits. Blende zu Homer. Er sitzt auf der Couch und trinkt aus einer Bierdose. Sie gleitet ihm aus der Hand. Homer: Neinnn! Meine dummen Finger! Zurück in der Musikschule. Lisa: [trotzig] Das stimmt nicht, das stimmt nicht! Man braucht keine langen Finger, um Blues zu spielen! Blues kommt von innen heraus. [schaut resigniert auf ihre Finger] Das sind aber auch Stummelfummels. Das Haus der Simpsons. Lou und Eddie fahren vor und klopfen an der Tür. Homer öffnet. Homer: Wahhh! Ich habe den Kupferdraht nicht gestohlen! Ich dachte, sie würden ihn sowieso wegwerfen. Hier, nehmen Sie. [überreicht den Polizisten eine Drahtrolle] Eddie: [winkt ab] Nein, nein, Sir, wir kommen wegen ihrem Sohn, er macht eine kleine Spazierfahrt mit uns. Homer: [erleichtert] Na dann viel Spaß, vielleicht bringt das den Jungen zur Vernunft. Bart: [kommt freudenstrahlend aus dem Haus und schlägt die Tür hinter sich zu] Wow, kann ich mal den Knüppel sehen? Lou: [zieht den Knüppel hervor und tätschelt ihn mit der Hand] Wir nennen ihn Schlagstock. Bart: Und was schlägt man damit? Lou: Damit verkloppen wir die Leute. Mrs. Winfield schaut aus dem Fenster und sieht mit Befriedigung, wie Bart "abgeführt" wird. Mrs. Winfield: Na also, das wurde aber auch Zeit! Die Polizisten fahren mit Bart auf dem Rücksitz Streife. Bart: Und macht euch das an, Bulle zu sein? Lou: [steuert den Wagen] Oh, klasse, du kannst alle roten Ampeln überfahren, im Halteverbot parken, lernst einen Haufen netter Miezen kennen... Eddie: ...und wenn Du abends nach Hause fährst, dann weißt du, du hast etwas bewirkt. Lou: Hey Bart, siehst Du den Caddy da drüben? [Man sieht Mayor Quimby’s Caddillac, der vor dem "Who’s to know Motel" parkt] Bart: Hm-hm. Lou: Das ist die Mühle von Bürgermeister Quimby. Heute abend zieht er wieder ein paar unentschlossene Wähler auf seine Seite. Quimby: [im Motelzimmer, eine junge Dame neben sich auf dem Bett] Ach, weißt du, ich könnte zum Beispiel auch eine Straße nach dir benennen... Bart: [pfeift anerkennend] Der Streifenwagen fährt an Sideshow Mel vorbei, der auf Inline-Skates seinen Hund ausführt. Eddie: Tja, diese Spinner. Die kannst du nur bei Nacht besichtigen. Schnitt zu Lisas Zimmer. Lisa sitzt am Schreibtisch und schreibt in ihr Tagebuch. Lisa: [traurig] Liebes Tagebuch! Das wird mein letzter Eintrag sein. Du warst das Logbuch meiner Hoffnungen und Träume. Aber die kann ich jetzt begraben. Lisa schlägt betrübt ihr Tagebuch zu. Der Streifenwagen hält vor dem Kwik-E-Mart an einer roten Ampel. Man sieht, dass Apu gerade von Snake überfallen wird, aber niemand bemerkt es. Die Ampel schaltet auf grün und der Streifenwagen fährt weiter. Bart: Muss man nur Einser haben, um Bulle zu werden? Lou und Eddie: [brechen in schallendes Gelächter aus] Bart: Hey Jungs, wollen wir jetzt nicht 'n paar Verbrecher abknallen? Lou: Oho, so einfach funktioniert die Sache nicht, Söhnchen. Eddie: Die Leute sehen Filme wie McBain und denken, bei uns geht das alles nur "Peng-peng", knallt sie ab, Räuber und Gendarm. [Snake saust mit quietschenden Reifen am Polizeiauto vorbei] Lass’ rollen! Lou schaltet die Sirene ein und nimmt die Verfolgung auf. Eddie: [ins Sprechfunkgerät] Hier Ocean Tango, wir verfolgen eine rasende Person in einem roten ... [schaut mit zusammengekniffenen Augen nach vorne] Wagen. Das Kennzeichen ist: E-X-C-O-N – könnte ein Ex-Knacki sein. Snake: [hat die Registrierkasse und eine Schachtel Lose geklaut] Oh nein, die Bullen! [tritt aufs Gas] Schnitt zum Kwik-E-Mart: Apu ist an einen Stuhl gefesselt. Apu: [beeindruckt] Ein fesselndes Erlebnis, mit feinster Nylonschnur! Liegt sanft und geschmeidig an der Haut. Es vermittelt mir ein Gefühl von Sinnlichkeit. Zurück zur Verfolgungsjagd. Snake düst durch die Stadt, die Polizei immer im Nacken. Bart schaut begeistert zu und wird ganz schön durchgeschüttelt. Bart: Uhhh, Baby! Ein Wagen kommt ihnen entgegen. Der Fahrer schreit auf und reißt das Lenkrad herum. Er kracht in einen Milchtanker, der daraufhin explodiert. Die Verfolgungsjagd geht weiter durch enge Gassen, die mit leeren Kisten vollgestellt sind. Lou: Scheiß Schachteln! Schließlich kommen sie in einem Hinterhof an. Lou bremst scharf und bringt den Wagen zum Stehen. Eddie: Er sitzt fest! Die Polizisten steigen aus und ziehen ihre Waffen. Sie schauen sich ratlos um, denn von Snake ist nichts zu sehen. Lou: Wo bleibt die Verstärkung? Eddie: Keine Ahnung. [geht zurück zum Streifenwagen] [zu Bart] Söhnchen, es ist zwar gegen die Vorschriften, aber [reicht ihm einen Revolver] gibst Du uns Feuerschutz? Bart: Wow! Bart steht etwas unschlüssig mit der Waffe in der Hand vor einer Einfahrt. Die Polizisten schwärmen aus. Plötzlich leuchten die Scheinwerfer von Snakes Wagen auf. Er gibt Gas und hält direkt auf Bart zu. Bart feuert mehrmals den Revolver ab, trifft aber außer einem Blumentopf nichts. Als die Waffe leer ist, wirft er sie weg und hält schützend die Arme vors Gesicht. Snake: Widerseh’n in der Hölle, Giftzwerg! Bart: [schreit] Snake steuert weiter auf Bart zu, bleibt aber kurz vor ihm stehen, da die Wände der Einfahrt sich konisch verengen. Er fliegt durch die Windschutzscheibe und bleibt stöhnend auf der Motorhaube liegen. Die Polizisten rennen herbei, im Hintergrund hört man die Sirenen der Verstärkung. Eddie: Mann, das war knapp! Lou: Gut, dass die Bauaufsicht bei dieser Durchfahrt geschielt hat. Ein Polizeihubschrauber sowie mehrere Streifenwagen kommen an. Chief Wiggum steigt aus und nähert sich dem Ort des Geschehens. Wiggum: Das nenne ich saubere Arbeit, Jungs. [holt die Lose aus Snakes Wagen hervor] Da hast du ja 'nen Trostpreis in der Lotterie gewonnen, 'ne Freifahrt in den Knast! Lou: Er ist bewusstlos, Sir. Wiggum: Ach, hören können die immer noch. Bart: [nähert sich Wiggum und reibt sich die Hände] Sir, ich weiß jetzt, was ich werden will, wenn ich groß bin: Polizist! Wiggum: Und bis es soweit ist, Kleiner, ernenne ich dich zum Polizeibeamten ehrenhalber. Eddie, geben Sie mir ihr Abzeichen. Eddie: [überrascht] Wirklich? Blende zum Simpsonshaus. Marge macht Frühstück. Lisa kommt niedergeschlagen in die Küche und setzt sich an den Tisch. Marge: Guten Morgen, Schätzchen! Lisa: [stützt den Kopf auf die Arme] Was ist gut daran, an den Herd gefesselt zu sein? Marge: Lisa, ich weiß, dass dich Hausfrauenarbeit deprimiert, aber auch dabei kann man kreativ sein. [zeigt Lisa zwei Teller mit dem Frühstück für Bart und Homer] Schau: Heute morgen habe ich aus Speck, Eiern und Toast für Bart und Homer ein Smiley-Gesicht gezaubert. Lisa: Was soll’s, die merken das doch gar nicht. Marge: [optimistisch] Was? Na, dann wirst du dich aber wundern. Bart und Homer kommen herein und stürzen sich auf ihr Essen, ohne Marges Arbeit auch nur eines Blickes zu würdigen. Ihr Lächeln schmilzt dahin. Marge: Hrmmmm. Homer: [rülpst] Bart spielt mit Maggie "Polizeiwache". Er drückt ihre Hand in ein Stempelkissen und nimmt ihre Fingerabdrücke. Bart: Und jetzt bitte die Hand ganz locker lassen. [drückt Maggies Hand auf ein Blatt Papier] Danke Madam, Sie waren sehr kooperativ. Maggie krabbelt davon und hinterlässt eine Spur schwarzer Handabdrücke auf dem Teppich. Wieder in der Küche. Knecht Ruprecht schnüffelt an den Resten eines Kuchens und wird von Marge erwischt. Marge: Böser Hund! Ganz großes Pfui! Bart: [kommt hinzu, in der Hand einige Fotos] Mom, bevor Du den Hund beschuldigst, wirf’ einen Blick auf diese Überwachungsfotos. Marge: [schaut sich die Fotos an, man sieht Homer, wie er den Kuchen verputzt] Oh! Ooh! [entdeckt ein Foto, auf dem Bart seinen nackten Hintern fotografiert] Also Bart! Bart: [nimmt ihr das Foto weg] Möchte bloß mal wissen, wie das da 'reingerutscht ist... Lisa liegt in ihrem Zimmer bäuchlings auf dem Boden, futtert Chips und blättert lustlos in einem Comic. Marge kommt herein. Marge: Lisa, warum bist du nicht bei der Orchesterprobe? Lisa: [gelangweilt] Da bin ich 'raus. Marge: Liebling, du bist jetzt etwas mutlos, aber innerlich weißt du genau, dass du das Saxophonspielen liebst. [setzt sich auf Lisas Bett] Du solltest im Schulorchester bleiben. Lisa: [sarkastisch] Wenn Du das so toll findest, warum trittst du da nicht ein? Marge: Lisa, es wird überall auf der Welt Leute geben, die dir weismachen wollen, was du nicht kannst. Aber sie wissen oft gar nicht, wovon sie reden. [Marge erinnert sich an ihre Kindheit zurück. Sie ist in ihrem Zimmer und setzt sich einen "Astronautenhelm" auf. Ihre Schwestern kommen herein.] Wisst ihr, was ich werden will, wenn ich groß bin? Patty / Selma: Das Mädchen mit der Haferflockenbüchse. [beide lachen] Marge: Nein, ich möchte Astronaut werden. Selma/Patty: Frauen können nicht Astronaut werden. Marge: Warum nicht? Patty/Selma: Die würden die männlichen Astronauten ablenken, und das wäre schlecht für den Verkehr. Marge: Aber einmal wird es Astronautinnen geben. Patty/Selma: [lachen und gehen aus dem Zimmer] Marge: [läuft hinter ihnen her] Das stimmt aber! Und dann gibt es auch Städte auf dem Mond. [wieder zurück in der Gegenwart] Heute wissen wir, dass meine Schwestern Unrecht hatten – mal abgesehen von den Städten auf dem Mond, da hatte ich wohl ein bisschen Unrecht. Jedenfalls: Du siehst ja, dass jeder mal Unrecht haben kann. Lisa: [guckt entnervt] Hrmmmm. In der Grundschule Springfield. Skinner: [poliert mit einem Tuch einen ausgestopften Puma] Geschmeidiger, wachsamer Puma. Jäger und Herrscher in der Bergwelt. Lisa und Janey kommen vorbei. Janey: Lisa, kannst du mich mal über die Vokale ausquetschen? Lisa: Ich würde am liebsten das ganze stinkende Drecksalphabet hinschmeißen. Janey bleibt mit offenem Mund stehen. Lisa läuft mit hängendem Kopf an der Mädchentoilette vorbei. Auf der Tür steht "Stay the hell out!" ("Bleib’ zur Hölle draußen!"). Lisa bleibt stehen und öffnet die Tür. Eine Zigaretten-Qualmwolke weht ihr ins Gesicht. Janey: [entsetzt] Lisa, was willst du denn da? In dem Klo sind lauter böse Mädchen drin! Lisa: [genervt] Und was weiter? Sie betritt den Toilettenraum. Im Waschraum hängen zwei ältere Mädchen mit Punkfrisur herum. Beide rauchen, und eine liest ein Magazin. Mädchen 1: Knallen wir Skinner Eier an die Birne? Mädchen 2: Ok. [sie bemerken Lisa] Mädchen 1: Was hast du denn hier zu glotzen? Lisa: Gar nichts. Mädchen 2: Dann hau ab, wir machen gerade unseren Eierplan. [sie drängen Lisa gewaltsam zur Tür] Lisa: [gepresst] Ok, aber ich sage euch, wenn ihr Skinner richtig sauer machen wollt, dann solltet ihr euch über das einzige hermachen, was ihm wirklich wichtig ist. [sie dreht sich bedeutungsvoll um] Blende zu Skinner, der entsetzt vor dem mit Eiern beschmierten und mit Toilettenpapier umwickelten Puma steht. Skinner: [schüttelt fassungslos den Kopf] Ich habe furchtbare Dinge in Vietnam gesehen. Aber ich frage mich, wie tief muss ein Mensch sinken, um einen wehrlosen Puma zu schänden? Wer hätte gedacht, dass es soweit kommt, aber die Taugenichtse beherrschen unsere Schule. Er dreht sich um. Im Hintergrund hört man Willy schreien. Willy: Lasst mich gefälligst los! Skinner: [seufzt] Ich brauch’ endlich mal einen freien Nachmittag. Er geht nach draußen, um nachzusehen, woher die Schreie kommen. Willy wird gerade von Lou und Eddie verhaftet. Willy: Ihr kommt euch wohl toll vor mit euren Handschellen und verfluchten Schlagstöcken. Bart: Schafft ihn endlich hier 'raus! Willy: [wütend] Das zahl’ ich dir heim, Bart Simpson! Und wenn es das letzte ist, was ich tue! Skinner: Was geht denn hier vor, Bart? Bart: [dreht sich zu Skinner um] Das ist nicht schwer zu erklären. Ich hab’ Gärtner Willy dabei erwischt, wie er unter eklatanter Missachtung der Umweltgesetze trockenes Laub verbrannt hat. Skinner: [überrascht] Bart Simpson auf der Seite von Gesetz und Ordnung!? Hat sich jetzt die Welt auf den Kopf gestellt? Bart: Richtig, Mann. Ich habe das erste Mal Autorität geschmeckt. [reibt sich die Hände] Und der Geschmack schmeckt mir! Skinner: [überlegt] Hmmm. Schnitt zu Skinners Büro. Skinner: Bart, es gibt viele Unruhestifter in der Schule, und ... weiß Gott, ich kann nicht überall auf einmal sein. Bart: Nur weiter! Skinner: Also, lassen wir die Schönfärberei, ja? Schluss mit dem Blödsinn – willst du Schulüberwacher werden? Bart: [überrascht] Hieße das, andere Kinder zu verpetzen? Skinner: In gewisser Weise - ja. Bart: Hmmm. Bart stellt sich seine Zukunft als Schulüberwacher vor. Er sitzt im Gerichtssaal als Zeuge, sein Kopf ist mit einem blauen Kreis unkenntlich gemacht. Staatsanwalt: Und nun, Zeuge X, würden Sie dem Gericht bitte schildern, was Sie gesehen haben? (Einblendung: Die Stimme des Zeugen wurde unkenntlich gemacht.) Bart: [mit Boris-Becker-Stimme] Aber mit Vergnügen, äh, hähä. Ich habe Mr. Montoni (?) und den verstorbenen Mr. Palachi (?) in ein Ölfass eingeschweißt, äh, [man sieht einen wutentbrannten italienisch aussehenden Mann auf der Anklagebank] und, äh, von der Mole runtergerollt. Angeklagter: [zieht ein Messer] Ich brrringe dich um! [stürzt sich auf Bart und schnappt ihn an der Gurgel] Wieder zurück im Rektorzimmer. Bart schaut nicht gerade begeistert aus. Bart: Ich weiß nicht... Skinner: [versucht Bart zu überzeugen] Aber du kriegst eine Aufseherschärpe! [überreicht sie ihm] Bart: Ooh! Sie haben soeben einen Fahnder gewonnen! Bart geht in seiner neuen Aufseherkluft – Schärpe, coole Sonnenbrille sowie einem roten Papptrichter als Megaphon - den Gang der Grundschule entlang. Bart: [durch sein "Megaphon"] Hey, Jimbo, halte deine Nase sauber! Braver Junge. [dreht sich zu einem der bösen Mädchen um] Hey, Donna, du siehst heiß aus! Ein Junge fährt mit einem Skateboard durch den Gang. Bart stoppt das Skateboard mit dem Fuß, der Junge geht mit einem Salto zu Boden. Bart schnappt sich das Skateboard. Bart: Nicht auf meinem Flur, Blödmann! Bart beaufsichtigt die Kinder am Trinkbrunnen. Sein Schatten fällt auf ein Mädchen, dass daraufhin erschrocken davongeht. Bart: Du hast genug getrunken, Schwester! Los, der nächste! Wieder in der Schule: Jimbo, Dolph und Kearny schlagen dem auf dem Boden liegenden Milhouse fortwährend auf den Bauch, der schon ganz rot ist. Schüler: Rosabauch! Schweinebauch! Bart: [geht dazwischen] Ok, macht Schluss, Jungs, für heute ist der Bauch rosa und schweinisch genug. Jimbo und Dolph: [stellen Milhouse wieder auf die Beine] Ok, Schluss für heute! [ziehen seine Unterhose bis zum Bauch] Schüler: [lachen und trollen sich] Milhouse: Ich danke Dir, Bart! [läuft x-beinig davon] Schnitt zum Simpsonshaus. Marge unterhält sich vor dem Schlafengehen mit Homer im Bett. Sie hat einen Zettel in der Hand. Marge: [stolz] Barts Noten sind ganz erheblich besser geworden. [schaut auf einen anderen Zettel] Dafür sind Lisas Noten miserabel. Homer: [seufzt] Immer haben wir nur ein gutes Kind und ein schlechtes Kind. Warum können nicht beide Kinder gut sein? Marge: Wir haben drei Kinder, Homer! Homer: Marge, das Hundekind ist doch kein echtes Kind. Marge: Nein, Maggie! Homer: [erinnert sich] Ach ja... Wieder in der Schule. Bastelstunde. Lisa sitzt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an ihrem Tisch und langweilt sich. Ms. Hoover: Also, nehmt jetzt etwas Leim und verteilt ihn auf der Zeichenpappe. Ralph, du sollst den Leim nicht essen! Ralph: [mit der Leimtube im Mund] Nein, Ms. Hoover. Ms. Hoover: Gut, und jetzt streut euren Glitzerstaub auf den Leim. [bemerkt Lisa] Lisa, du bist auch eingeladen, mitzumachen. Lisa: [frech] Schieb’ ab! Ms. Hoover: [schnappt ganz erschrocken nach Luft] Lisa sitzt in Skinners Büro. Sie kaut auf einem Zahnstocher herum. Skinner hält einen Tadel von Ms. Hoover ("Comments: Disrespectful behaviour. Derogatory language, i. e. "Shove it" - Miss Hoover") in seinen Händen. Skinner: [liest den Tadel] "Despektierliches Verhalten mit groben Unverschämtheiten." Sag’ mal, Lisa, gegen was rebellierst du eigentlich? Lisa: [nimmt den Zahnstocher aus dem Mund] Was hast’n anzubieten? Skinner: [erschrocken] Oh! Schnitt zur Toilette mit den bösen Mädchen. Mädchen 1: [begeistert] Und Lisa hat der Hoover gesagt, sie soll abschieben. Ich sag’ ‚Das gibt’s nicht!’ und sie sagt ‚leider wahr’. Also, total cool! [Lisa kommt herein] Mädchen 2: Hey, Lisa, alte Haut, ich bin echt beeindruckt. In der zweiten Klasse war ich noch auf [tut geziert] ‚Hallöchen, ich bin ja so brav!’ [hält Lisa ihre Zigarettenschachtel hin] Willst du 'ne Lulle? Lisa: [nimmt zögerlich eine Zigarette heraus] Ähhhm, ich rauch’ sie im Unterricht [steckt sie hinters Ohr] Mädchen: [zucken zusammen] Wow! Skinner läuft mit Bart den Flur entlang. Skinner: [voll des Lobes] Bart, du machst deine Sache richtig gut. Früher gab’s hier ein paar Flure, da wagte man gar nicht mehr 'reinzugehen. Jetzt fühle ich mich wieder überall sicher. Bart: Jeder Tag ist ein neuer Kampf, Sir. Skinner: [streichelt ihm den Kopf] Bart, unsere Schule ist der reinste Polizeistaat. Die Schüler haben schon Angst zu niesen. Und das verdanke ich dir. Komm' mal mit. [öffnet die Tür zum "Seized property room", wo alle Waffen und sonstige von Schülern einkassierte Gegenstände aufbewahrt werden] Bart: Madre de dios! Das Gerücht stimmt also. Skinner: Ja, Bart. Jedes Mal, wenn eine Lehrkraft irgendwas einkassiert, landet es hier. [zeigt auf diverse Gegenstände] Obszöne Büstenhalter, komplette MAD- Sammlungen, Crack, und gelegentlich Exemplare von "Crazy" und dieses falsche Plastikhinterteil. [hält es Bart hin] Bart: [zeigt darauf und fängt an zu lachen] Skinner: [guckt finster und grummelt] Also, um dir meine Dankbarkeit zu zeigen, darfst du dir einen von diesen Gegenständen aussuchen. Bart: [schaut sich kurz um und greift dann nach einer Armbrust] Oh, das hier! Skinner: [erschrickt] Oh, sei aber vorsichtig mit der Armbrust! Bart: [abwinkend] Aber ja doch. Es folgen einige mit Musik untermalte Szenen im Stil alter Detektivfilme, bei denen man Barts und Skinners Silhouetten hinter einer Milchglasscheibe sieht, jeweils mit einer Einblendung des Wochentags. (Einblendung: "Monday") Skinner (aus dem Off): Montag (Skinner schüttelt Bart die Hand) (Zeitung mit Schlagzeile rotiert ins Bild: "Foodfight Foiled Fishsticks Seized") Bart (aus dem Off): Essenskampf am Montag geschlichtet. Fischstäbchen beschlagnahmt. (Bart sitzt am Leuchtpult und untersucht zwei Zettel mit der Lupe) Bart: Das ist ein Entschuldigungsbrief von Nelsons Mutter und das [zeigt auf den zweiten Zettel] sind Nelsons Englischhausaufgaben. Beachten Sie die beiden identischen spitz zulaufenden "D"s. Skinner: [ballt erbost die Faust] Eine Fälschung! Er hat also doch nicht die Lepra gehabt. (Einblendung: "Tuesday") Skinner (aus dem Off): Dienstag (Skinner klopft Bart auf die Schulter) (Skinner kommt mit Mr. Dickarsch aus seinem Büro) Mr. Dickarsch: [erleichtert] Ein großer Tag. Ich hatte schon befürchtet, ich würde nie mehr unterrichten. Skinner: [legt ihm die Hand auf die Schulter] Ja, es hat sich einiges geändert. Niemand macht sich mehr über Ihren Namen lustig, Mr. Dickarsch. (Einblendung: "Wednesday") Skinner (aus dem Off): Mittwoch (Skinner spendiert Bart einen Squishee) (Bart steht mit seiner Aufseherschärpe in gleißendem Licht und schattet seine Augen mit einer Hand ab. Schnitt zur Cafeteria.) Milhouse: [schaut sich um] Hey, Louis, kuck’ mal! [schießt Dolph ein Papierkügelchen mit einem Strohhalm in den Nacken] Dolph: Ah! Bart, tu’ doch was! Bart: [schnappt Milhouse am Kragen] Los, gehen wir, Milhouse! [schleift ihn weg] Milhouse: [jammert] Ja, hier herrscht jetzt Ordnung! Aber um welchen Preis! Lisa sitzt gelangweilt im Unterricht und ritzt einen Totenkopf mit Seestern"frisur" in ihren Tisch. Ms. Hoover: So, und jetzt wollen wir mal die Hausaufgaben korrigieren. [schaut in ein Buch] Lisa, welche Gestalt des 19. Jahrhunderts hatte den Spitznamen "Old Hickory"? Lisa: [frech] Keine Ahnung. Sie? Schüler: [lachen] Ms. Hoover: Lisa! Wenn du deine Hausaufgaben ordentlich gemacht hättest, wüsstest du die Antwort. Sie lautet... [blättert in ihrem Buch] äh... die Schlacht von New Orleans ... das heißt... [schaut wieder in ihr Buch] Andrew Jackson. Lisa: [herablassend] Sie ackern ganz schön für Ihre mickrigen drei Mille im Monat. Schüler: [lachen] Ms. Hoover: [schnappt nach Luft und guckt grimmig] Lisa muss nachsitzen. Sie klopft die Tafelschwämme am Fenster aus. Lisa: [hustet] Die blöde Hoover-Kuh! Denkt, sie wär’ schlau. [hustet wieder] Aber sie wäre dumm dran, wenn in ihrem Lehrerbuch nicht alle Antworten stehen würden. Lisa hat eine Idee. Sie dreht sich um und schaut mit einem Lächeln auf die Lehrerausgabe des Übungsbuches, die Ms. Hoover auf ihrem Pult liegengelassen hat. Sie schnappt sich das Buch und steckt es in ihre Schultasche. Vorsichtig schleicht sie sich in die anderen Klassenräume und nimmt auch von dort die Lehrerbücher mit. Sie versteckt sie in ihrem Spind, wo schließlich ein bedrohlich schwankender Bücherturm lagert. Schnell schlägt sie die Spindtür zu und geht mit einem Kichern davon. Im Lehrerzimmer herrscht große Aufregung. Skinner kommt herein. Skinner: Meine Damen und Herren. Das Unfassbare ist geschehen: Irgend so ein ... perverses, krankhaftes Individuum hat sämtliche Lehrerausgaben gestohlen. Lehrerin: Was machen wir jetzt? Mrs. Krabappel: Wir geben den Kindern frei! Lehrer: Kann denn jemand von uns das Einmaleins auswendig? Skinner: [beschwichtigend] Bitte, bitte, keine Panik. [schaut durch einen Spalt in der geschlossenen Jalousie auf den Schulhof] Sie können unsere Angst riechen. In Barts Klasse. Mrs. Krabappel verkündet die aktuelle Lage. Mrs. Krabappel: [mit Glockenstimme] Ich weiß, Kinder, es ist ungewöhnlich, aber für den Rest des Tages wird Martin den Unterricht übernehmen. Martin: [überrascht] Ach, wirklich? Aber womit soll ich denn anfangen? Mrs. Krabappel: [ungehalten] Egal, du Superstreber! In einer anderen Klasse. Der Lehrer sitzt im Schneidersitz auf dem Pult. Lehrer: Hab’ ich euch eigentlich schon mal von den 60er Jahren erzählt? In Ms. Hoovers Klasse. Alle Kinder stehen vor ihr und wedeln mit ihren Aufgabenblättern, die sie korrigiert haben wollen. Ms. Hoover ist völlig überfordert. Schüler: [schreien wild durcheinander] Ms. Hoover: Ich ... muss ... unbedingt ... hier 'raus. Und zwar ... ganz schnell. [flüchtet aus dem Klassenzimmer und schlägt die Tür hinter sich zu] [zu sich selbst] Ruhig, blaue See, ruhig blaue See, ruhig blaue See. [massiert ihre Schläfen] Mr. Dickarsch stürmt entnervt in Rektor Skinners Büro. Mr. Dickarsch: Ich hänge den Beruf wieder an den Nagel! Skinner: Oh, Mr. Dickarsch, bitte überlegen Sie sich das... Mr. Dickarsch: [jammert und verlässt das Büro wieder] Skinner: [schnappt nach Luft] Man hört eine Toilettenspülung und Bart öffnet die Tür von Rektor Skinners WC. Er trocknet sich pfeifend die Hände ab und wirft das Handtuch über seine Schulter. Skinner: Bart, die Polizei hat bei der Suche nach den Büchern noch kein Glück gehabt. Schnitt zur Stadtbücherei von Springfield. Einige Spürhunde der Polizei verbellen lautstark die Bibliothek. Wiggum: Die Hunde haben die Witterung von den Büchern aufgenommen. Schickt die Sturmwagen vor! Totale: Man sieht einen Panzerwagen, der die Treppen zur Eingangstür der Bibliothek hochfährt und mehrmals die Tür rammt, bis sie zersplittert. Schnitt zurück zu Rektor Skinners Büro. Skinner: Wir werden jedes einzelne Buch nachbestellen müssen. [greift zum Telefon] Bart: [drückt auf die Gabel] Seymour, ich wette mit Ihnen mein Steak mit Fritten, dass die Bücher noch hier sind. Wir sollten mal alle Schränke durchsuchen. Skinner: [zweifelnd] Ob willkürliche Schrankdurchsuchungen vom obersten Bundesgericht legalisiert sind? Bart: Pff, oberstes Bundesgericht, was tun die denn für uns? Skinner: Also gut... [legt wieder auf] Ein Bart-Gesicht fährt im Stil von "Batman" vor einem rotierenden Hintergrund zur passenden Musik vor und zurück. Blende zu den Schülerspinden. Bart und Skinner durchsuchen nacheinander alle Schränke. Bart findet einen Haufen Geld, Skinner einen Pandabär, dessen Kopf er abreißt (ohne die Bücher zu finden). Man sieht Lisa, die gerade in ihren Spind mit den Lehrerbüchern schaut. Als sie ihn wieder schließt, sieht sie erschrocken Bart und Skinner, die in den anderen Spinden wühlen. Sie atmet schwer und stellt sich schützend vor ihren Spind. Zur Musik von "Axel F" kommen Bart und Skinner von beiden Seiten immer näher. Bart öffnet wieder einen Spind und entdeckt den Bücherstapel. Er nimmt einige Bücher heraus und sieht ein Familienfoto mit den Simpsons auf der Couch. Er atmet tief, als er realisiert, dass es Lisas Spind ist. Bart: [erschrocken] Lisa! Lisa: [kommt hinzu und stößt die Spindtür zu] Ja, ganz recht, das war ich! Bart: Lis, warum hast du das denn gemacht? Lisa: Hör’ schon auf, Bart, in deinen präfaschistischen Tagen kanntest du den schwindelerregenden Kitzel totaler Rebellion. Bart: Ja, aber selbst für mich gab es Grenzen. [besorgt] Dafür könntest du von der Schule geschmissen werden. Lisa: [in Tränen ausbrechend] Ich weiß, ich weiß! [wendet sich ab und schlägt die Hände vors Gesicht] Bart: [legt tröstend seine Hand auf ihre Schulter] Skinner: Oh! Die Bücher! [kniet sich erleichtert vor den Haufen] Oh, alle Antworten, alle Antworten! Oh, Simpson, du hast der Schule soeben dreihundert Dollar gespart. [richtet sich erbost auf] Wer steckt hinter diesem monströsen Verbrechen? Lisa: [schaut ängstlich und will ihre Tat zugeben] Bart: [kommt ihr zuvor] Ich! Lisa: [schnappt erstaunt nach Luft] Skinner: [schnappt erstaunt nach Luft] Was? Kurze Totale: Die Grundschule. Dann Schnitt zum Rektorzimmer. Skinner: Ich war ja völlig blind. Im Nachhinein weisen alle Anzeichen auf den schurkischen Flurüberwacher. Bart: [keck] Tut mir leid, Ihr Vertrauen missbraucht zu haben, Direktor Spinner. Skinner: [schaut in eine Akte] Also Bart, wegen Deiner guten Dienste lasse ich Milde walten: 400 Tage Arrest! Bart: Oi, 400 Tage... Na, die reiße ich Ihnen doch im Kopfstand 'runter. Skinner: Also gut, 500 Tage! Bart: [belustigt] Uhuhuhuhu! Dollykopski! Skinner: [richtet sich erbost auf] 600 Tage! Bart: Vielleicht sollte ich lieber meine große Klappe halten... Milhouse: [kommt ins Bild und packt Bart an der Schulter] Geh’n wir, Simpson! [führt ihn ab] Milhouse geht mit Bart den Flur entlang. Lisa entdeckt die beiden und läuft auf sie zu. Lisa: Bart, warum hast du das für mich gemacht? Bart: Weil ich nicht wollte, dass du dir dein ganzes Leben versaust. Du hast genug Köpfchen, um weit nach oben zu kommen. [verschmitzt] Und wenn du soweit bist, bin ich sofort wieder da, um mir Kohle von dir zu pumpen. Lisa: [faltet bewundernd die Hände] Ach, Bart! [Milhouse geht mit Bart weiter] Bart muss nachsitzen und schreibt seinen Strafsatz an die Tafel. ("I will not expose the ignorance of the faculty.") Vor dem Fenster steht Lisa auf einer Bank und spielt Saxophon für ihn. Bart: "Ich werde nie wieder die Unwissenheit des Lehrkörpers bloßstellen." [zu Lisa] Guter Sound, Lis! [streckt den Daumen in die Höhe] Blende nach oben, Creditsmit freundlicher Genehmigung des Autors [Andreas Roth]