[AKBF02] Simpsons Bible Stories II
Erstellt von: Andreas Krösing <Andi.Kroesing@t-online.de>
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[Anmerkung: das folgende Skript baut auf den ersten 10 Staffeln der
Serie auf und die Handlung gehört in ein Zeitschema nach dem Ende von
S10. Keine Folge aus S11 oder S12 wird hier als Teil der Serie ernsthaft
anerkannt. Weder in der Handlung noch in den Bezügen auf vorherige
Folgen werden S11/S12 einbezogen, Seitenhiebe auf diese Staffeln sind
rein zufällig und unabsichtlich.]
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Tafelgag: "Ich hab nichts gemacht!" ist nicht der Joker aller Ausreden.
Couchgag: Die Simpsons kommen in Taz - Manier an die Couch gewirbelt,
doch rammen sich und fallen übereinander auf den Boden.
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CAST - geordnet nach Auftreten
Homer Simpson Norbert Gastell Dan Castallaneta
(wie er 1990 geklungen hat)
Ned Flanders Ulrich Frank Harry Shearer
Lehrerin der Sonntagsschule Angelika Bender Tress MacNeille (SG)
Bart Sandra Schwittau Nancy Cartwright
Marge Simpson Elisabeth Volkmann Julie Kavner
Lisa Simpson Sabine Bohlmann Yeardley Smith
Lenny Ulf-Jürgen Wagner Harry Shearer
Chief Clancy Wiggum Thomas Rau Hank Azaria
Gott Ivar Combrinck Robert Goulet (SG)
Captain McAllister Gernot Duda Hank Azaria
Alter Mann Thomas Reiner Billy West (SG)
Carl Peter Musäus Hank Azaria
CBG Manfred Erdmann Hank Azaria
(SG) = Special Guest
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Die Episode beginnt mit einer Außenaufnahme der Kirche. Homer fährt mit
dem Auto vor und hält gemächlich an. Er schaut auf die Uhr, dann auf
die Armaturen in seinem Wagen.
Homer: (stöhnt) Die schlimmste Art Gottesdienst ist
Gottesdienst bei 35 Grad Hitze. Ich glaube langsam Gott
erschafft diese Tage, um uns die Hölle ein Stück näher
zu bringen und zu erpressen in seine Kirchen zu gehen.
Er schaut nochmals auf die Uhr, doch bemerkt dann, dass Flanders, Maude
und deren beiden Söhne gerade an seinem Wagen vorbeilaufen.
Flanders: Und jetzt geht es auf nach Hause zu einer neuen
kwi-kwa-kultigen Episode von "Ein gesegnetes Team".
Heute soll die Episode kommen, in der der Pfarrer und
Schwester Stefanie eine Horde unitarischer Entführer
bekehren.
Sie laufen schneller, Homer schaut abermals kurz auf die Uhr, dann den
Flanders hinterher und faßt sich grübelnd ans Kinn.
Homer: Was dauert da drin bloß so lange?
Die Szene wechselt in die Sonntagsschule, wo gerade das Thermometer
neben dem Eingang verrückt zu spielen scheint und schließlich
zerplatzt. Die Schule ist bis auf Bart, Lisa und die Lehrerin leer.
Bart steht vorne bei der Lehrerin, die ihm scheinbar gerade eine
Standpauke erteilt und Lisa wartet neben ihm.
Lehrerin: Und deshalb ist es wichtig für dich diese Dinge zu
wissen, Bart. Gibt es denn keine einzige religiöse
Geschichte, die ich heute erzählt habe, bei der du
wenigstens ein bißchen aufgepaßt hast und die du mir
wenigstens auch nur ein Stückchen nacherzählen kannst?
Bart: Nein, Ma’am.
Lehrerin: Willst du mir sagen, dass du kein einziges Wort, das ich
euch heute gesagt habe wiederholen kannst?
Bart: Ja, Ma’am.
Lehrerin: Erinnerst du dich nicht mal die Geschichte von Adam &
Eva, den 10 Geboten oder David & Goliath?
Bart: Nein, Ma’am, nie davon gehört.
Lehrerin: König Salomon?
Bart: Nein, Ma’am, tut mir leid.
Lehrerin: Hast du vielleicht schon mal eine Verfilmung dieser
Geschichten gesehen, an die du dich erinnern kannst,
damit du wenigstens die wichtigsten Fakten kennst?
Bart: (überzeugt) Ja!
Lehrerin: Na also, super. Welche Geschichte hast du gesehen?
Bart: Die Geschichte von Noah und seiner Arche mit Troy
McClure in der Hauptrolle. Wollen Sie sie hören?
Lehrerin: Ja, Bart. Wenn du sie wenigstens ein bißchen treffend
hinbekommst wäre ich schon dankbar.
Bart: Na gut. Also...
Barts Geschichte beginnt.
Bart: (off-screen) Vor vielen Jahren, ich weiß nicht wie viele
Jahre nach Jesus...
Lehrerin: (off-screen) Es war auch nicht nach Christi.
Bart: (off-screen) Das weiß ich doch, wollte nur testen, ob
sie auch aufpassen. Also, auf jedem Fall gab es dort
diesen Noah, der mit seiner Familie ein friedliches und
ehrliches Dasein fristete...
Wir sehen Homer, Marge, Lisa, Bart und Maggie in einem Handwerksbetrieb
arbeiten. Alle tragen altmodische Kleidung und Homer hat einen
berufstypischen Anzug an. Ein ebenfalls altmodisch gekleideter Lenny
betritt den Laden (durch eine elektronische Schiebetür aus Holz) und
schaut sich kurz auffällig verdächtig um.
Lenny: Sei gegrüßt, Noah!
Homer starrt kurz hohl in den Raum.
Lenny: Du bist Noah, Homer!
Homer: Oh, heh, heh. Ach so richtig. Hallo Lenny! Was kann ich
für dich tun?
Lenny: Äh... schau mal, was du so an - äh - Briefbeschwerern da
hast, ich suche da nämlich - ähm - einen hübschen.
Heh... (er lacht nervös)
Homer: Kein Problem, Lenny.
Er verschwindet durch einen Gang in einen Hinterraum und Lenny beginnt
sofort einige ausgestellte Waren im Laden einzustecken. Dabei schaut er
immer wieder nach Marge, die in einem anderen Gang den Boden fegt und
den Kindern, die gerade eine aus Holz geschnitzte Krusty - Puppe hin
und her reisen. Als Homer mit 2 verschiedenen Holzfiguren in der Hand
wiederkommt unterbricht er die "Arbeit".
Homer: Was hältst du von denen hier, Lenny?
Lenny: Ich weiß nicht so recht, schau mal nach, ob du noch was
anderes hast.
Homer: Geht klar, Lenny. Der Kunde ist König.
Er verschwindet wieder und Lenny stiehlt weiter. Die Ansicht wechselt
zu Homer, der fröhlich pfeifend eine Kiste voller solcher Statuen
durchsucht. Er scheint etwas gefunden zu haben.
Homer: Oh ja, der hier wird ihm bestimmt gefallen.
Wir sehen eine Großaufnahme des Ganges, aus dem Homer wieder zurück in
den Laden kommt.
Homer: Na, Lenny, was hältst du von dem hier? Das ist ein ganz
besonders... äh...
Wir sehen, dass nur noch ein sichtbar leer geräumtes Regal da steht, wo
sich zuvor Lenny aufgehalten hat.
Homer: Na dann eben nicht, selber schuld.
Die Ansicht wechselt auf die Straßen, in denen die Menschen scheinbar
komplett dem Chaos verfallen sind. Burns peitscht Smithers, der vor
eine Kutsche gespannt ist aus, damit dieser ihn und das Gefährt
weiterzieht, Cooder und Spud haben sich in einem Haus eingenistet, vor
dem meckernd die VanHoutens stehen und starren provokativ aus den
Fenstern und überall sind Schlägereien in Gange.
Bart: (off-screen) Doch die Menschen damals waren alle viel zu
cool drauf für die Zeit und überall gab es lustige...
Lehrerin: (off-screen) Du meinst hoffentlich "lausige".
Bart: (off-screen) Hey, wer erzählt die Geschichte? Auf jeden
Fall gab es überall Unruhen und Schlägereien und Noah
und seine Familie waren so ziemlich die einzigen
anständigen Bürger.
Während Bart den letzten Satz sagt, sehen wir auch ihn in der Menge
herum rennen und ein paar Hühner aus den Käfigen eines Standes befreien.
Bart: (off-screen) (lacht verlegen) Wie dem auch sei hat sich
der Oberlord da oben über das rattenhafte Verhalten der
Menschen aufgeregt und beschloß, dass Noah der richtige
Mann für Undercover Operation "Wolkenbruch Deluxe" sei.
Die Ansicht wechselt zurück in die Sonntagsschule.
Lehrerin: (verärgert) Bart, bitte achte auf deine Wortwahl und
erzähl nicht solchen Müll!
Bart: Hey, ich zitiere nur den Hollywood - Schinken!
Lehrerin: (schockiert) Ach du liebe Güte, das kann ja heiter
werden...
Die Ansicht wechselt wieder zurück in Barts Geschichte. Es ist abend in
einem Hinterraum in Noah - Homers Haus. Marge und Homer sitzen dort und
scheinen die Tageseinnahmen zu errechnen. Marge sitzt an einer
Rechenmaschine.
Marge: Noah, so kann es einfach nicht weitergehen. Heute im
Friseursalon hatte Sarah Wiggum schon wieder eine neue
Perlenkette, dabei verdient ihr Mann als Stadtwächter
gerade mal halb so viel, wie du es tun solltest.
Wir sehen kurz eine Einspielung, von Clancy, der zusammen mit Eddie und
Lou im altertümlichen Büro eines nobel gekleideten Diamond Joe Quimbys
steht. Aus allen Taschen quillen Perlen heraus.
Chief Wiggum: Leider konnte ich die Beute nicht finden, verehrter
Stadtherr.
Er zwinkern ihm zu. Die Ansicht wechselt zurück ins Haus.
Homer: Ach, Marge. Sei lieber glücklich, dass ich eigentlich
doppelt soviel verdienen sollte. Außerdem kriegen wir
mit dem, was wir verdienen unsere Familie ganz gut durch.
Marge: Wir verdienen gar nichts, Noah. Wenn nicht bald etwas
passiert, dann werden wir noch verhungern.
Bart: (off-screen) Noah und seine Familie saßen finanziell
total in der Klemme und Noah konnte seinem vorbildlich
anständigen Sohn nicht mal einen Robotoiden kaufen. Doch
dann erschien ihnen Gott, der nun die Einsatzbesprechung
abhalten wollte.
Plötzlich weicht ein Lichtstrahl durch das Fenster und ein dunkler
Schlag ertönt.
Gott: Noah! Höre meine Worte! Ich habe dich und deine Familie
für eine besondere Mission auserwählt.
Homer: (weint) Oh nein!!! Warum gerade uns?
Bart: (off-screen) Er erwählte sie, weil er die mißliche Lage,
in der sie steckten und die würdevolle Art mit der sie
sie meisterten scheinbar irgendwie zu schätzen wußte und
sie wegen ihrer charakterlichen Stärken für die
besondere Mission als ideale Besetzung einstufte.
Gott: Ich habe das ausgewürfelt.
Homer: Oh. Also, was sollen wir machen?
Gott: Geduld, du ruinierst die Stimmung.
Er holt tief Luft, spricht noch tiefer und das helle Licht strahlt
immer heller auf.
Gott: Beginne mit dem Bau einer Arche und fange 2 Tiere jeder
Art.
Homer: 2 Tiere.
Gott: Von jeder Art!
Homer: Na gut.
Gott: Und zwar unterschiedlichen Geschlechts.
Homer meißelt alles auf ein Stück Stein.
Homer: Ja, ja, immer langsam.
Marge: Was hast du mit uns vor, Gott?
Gott: Ihr seid auserwählt zu überleben, ihr werdet die
Menschheit wieder zur Vernunft führen. Die Menschen sind
böse und kriminell geworden und viele von ihnen schon
ungläubig...
Bart kommt an der Tür des Raumes vorbei.
Bart: Mit wem redest du?
Homer: Mit Gott, mein Sohn.
Bart: Ja, natürlich.
Er macht eine Geste, die andeutet, dass er Homer für einen Verrückten
hält und geht weiter.
Gott: Siehst du, was ich meine? Auf jeden Fall solltest du
schon morgen mit dem Bau der Arche beginnen... Ich will
die Menschen mit einer Sintflut auslöschen und kann
damit nicht mehr lange warten. (leiser) Denn eigentlich
ist es mir egal woran ihr glaubt, aber wir haben hier
oben einen Rohrbruch und ich kann das Wasser nicht mehr
lange zurückhalten. Die Klempner hier sind nämlich
genauso träge wie bei euch...
Homer: Hm? Was hast du gesagt?
Gott: Oh, äh, nichts. Bau die Arche und warte auf meinen Anruf!
Das Licht verschwindet.
Marge: Na toll, Homer, du hättest ihn wenigstens fragen können,
ob er nicht auch etwas gegen unsere Probleme tun kann.
Das Bild blendet schwarz und die Szene wechselt in Noahs Werkstatt, in
der die ganze Familie an der Arche arbeitet.
[Die folgenden Szenen werden mit kirchlicher Musik unterlegt. Wir hören
Orgelspiel und hohen sirenenartigen Gesang.]
Sie bauen, schleifen, schweißen (mit einem Schweißbrenner), gipsen,
isolieren und lackieren. Bart und Homer fällen Bäume, aus denen Sie
Bretter herstellen, Lisa und Marge richten die Innenräume ein. In einer
weiteren Szene fangen Bart und Homer Tiere im Wald ein, wobei Homers
Fallen nicht wirklich ihren Zweck erfüllen. Schließlich wird alles in
die im Garten aufgestellte Arche verladen und die Familie schließt die
Türen der Kabinen.
Bart: (off-screen) Noah und seine Familie waren bereit. Sie
taten das, was ihnen Gott befahl und wußten nicht, wie
es jetzt weitergehen würde. Sie wußten nicht, ob
überhaupt etwas passieren würde, doch verloren nie ihren
Glauben. Schließlich begann das Spektakel und Gottes
Plan nahm seinen Lauf.
Plötzlich beginnt es zu donnern und zu blitzen und wir sehen, wie regen
auf die Erde prasselt. Die Menschen brechen in Panik aus, schreien und
rennen chaotisch durcheinander. Die Ansicht wechselt ins Innere der
Arche, wo die Familie sich vom Fenster aus das Spektakel ansieht. Das
Wasser steigt immer weiter an und die Hausdächer sind schließlich
verschwunden. Die Szene wechselt zu Lisa, die mit Bart auf dem vorderen
Deck der Arche steht.
Bart: (off-screen) Nach einigen Tagen andauernden Regens aber
kamen auch bei Noah und seiner Familie Zweifel auf.
Lisa: Sieh dir das an, Bruder! Die Naturgewalten zeigen sich
in ihrer vollen Stärke und beweisen uns wie klein und
schwach wir Menschen doch sind.
Bart: Außerdem haben sie uns bewiesen wie langweilig es ohne
Fernsehen ist, aber worauf willst du hinaus?
Lisa: Fürwahr haben wir Dad unrecht getan, als wir seine
Begegnung mit Gott in Frage gestellt haben. Jedoch
könnte das alles auch nur ein Zufall sein, denn wir
schwimmen seit Tagen auf uns allein gestellt durch
diesen nicht enden wollenden Ozean.
Bart: (verständnisvoll) Du hast recht, Lisa. Wir haben
eigentlich keine Ahnung, was aus uns wird. Aber das
einzige was wir machen können - ist Abwarten...
Bart: (off-screen) Sie drohten langsam ihren Glauben zu
verlieren und befürchteten schon, dass sie Gott aus
diesem Grunde verlassen haben könnte. Doch eines Tages
hörten sie wieder von ihm.
Die Kamera fährt langsam über den nächtlichen Ozean und ein Boot fährt
durch einen Haufen toter Wasserleichen. In dem Boot steht McAllister
mit einer Taschenlampe und untersucht den Ozean. Er stupft die
einzelnen Leichen mit seinem Paddel an.
McAllister: Jarr. Ist hier noch irgend jemand am Leben? Ist hier
noch irgend jemand am Leben?
Doch dann wird er von einem Tintenfisch gepackt und in die See gezogen.
Die Kamera fährt weiter über den Ozean und wir sehen, wie sich Lenny
durch die hohen Wellen kämpft. Er erreicht die Arche und sieht Homer an
Bord des Schiffes stehen.
Lenny: (schreit, um gegen die Lautstärke des Sturmes
anzukommen) Noah! Noah hier!
Homer: Lenny?
Er rennt zur Reling und schaut zu Lenny runter.
Lenny: (keucht) Noah! Helf’ mir hoch!
Homer: Warte!
Er schmeißt ihm ein Seil runter, Lenny hält sich fest.
Lenny: Danke Noah! Vielen Dank!
Homer zieht ihn am Seil hoch, doch plötzlich donnert es furchtbar laut
und ein wahnsinnig greller Blitz erhellt die Nacht.
Gott: Nein, Noah!
Homer: Gott, wir dachten schon du hast uns verlassen!
Gott: Noah, ich werde euch nicht verlassen. Es sei denn du
läßt diesen Mann an Bord.
Homer: Aber Gott, er ist mein Freund!
Gott: Bist du sicher? Dann rate mal, wer immer deine
Schnitzereien geklaut hat.
Homer: (zögert) Marge?
Gott: Heh, heh... Nein, Homer, es war nicht deine Frau, Lenny
war‘s!
Homer: Lenny? Du mieser kleiner...
Er läßt das Seil los, Lenny stürzt ins Meer.
Lenny: Petze!
Ein Wal taucht auf und frißt ihn auf. Das Bild wird dunkler und wir
sehen Lenny im inneren des Wals. Zu hören ist eine Soundkulisse, die an
eine Höhle erinnert. Wir sehen an einem anderen Ort im Wal einen alten
Mann mit einer Holzpuppe.
Alter Mann: (verstellt die Stimme und bewegt die Puppe) Ich bin
schon ein richtiger Junge, Vater!
Alter Mann: (fröhlich) Ich weiß, mein Sohn. Ich weiß.
Er streichelt der Puppe den Kopf, bewegt dann aber mit der anderen Hand
den Kopf in eine andere Richtung.
Alter Mann: (verstellt die Stimme und bewegt die Puppe) Sieh mal,
ein Fremder! Dürfen wir ihn aufessen?
Alter Mann: Natürlich mein Sohn!
Lenny schreit und das Bild blendet zurück zur Arche. Homer steht immer
noch auf dem Deck und Marge kommt zu ihm.
Marge: Homer, wir sind mittlerweile schon 37 Tage unterwegs.
Glaubst du nicht, dass wir langsam wieder Land erreichen
sollten?
Homer: (hoffnungslos) Ich weiß gar nichts mehr Marge.
Marge: Die Tiere haben bald kein Futter mehr und auch wir leben
nur noch von den Resten. Wir sollten herausfinden, ob
überhaupt noch eine Chance besteht Land zu erreichen.
Homer: Du hast recht. Ich habe das Gefühl, dass der richtige
Zeitpunkt gekommen ist. Wir werden eine Taube los
schicken.
Die Szene wechselt unter Deck, wo Homer eine Taube aus einem der
Bullaugen fliegen läßt. Die ganze Familie ist dabei anwesend.
Homer: Jetzt heißt es abwarten. Entweder sind wir verdammt,
oder bald gerettet.
Die Szene blendet über zum Eßtisch. Die ganze Familie liegt mit ihren
Köpfen auf dem Tisch, die Arche schaukelt und die Beleuchtung flackert.
Lisa: (stöhnt) Puh, es ist bald aus mit uns. Wenn wir nicht
bald auf Land stoßen und etwas zu essen finden werden
wir auf dieser Arche sterben.
Marge: Ach Lisa, jetzt gib nicht die Hoffnung auf! Du wirst
sehen, die Taube wird schon bald zurückkehren und wir
werden auf Land stoßen!
Lisa: Das ist auch besser so, denn wenn sie nicht wiederkommen
würde, dann wäre die Mission auch fehlgeschlagen.
Homer: Wieso das denn?
Lisa: Wenn es keine 2 Geschöpfe dieser Art gäbe, dann könnten
sie sich nicht mehr fortpflanzen.
Homer: Pff... Tauben... die Ratten der Lüfte. Ein vertretbarer
Verlust. Moment mal... sagtest du fortpflanzen?
Lisa: Ja, warum glaubst du müssen es 2 von jeder Tierart sein?
Homer schweigt kurz.
Homer: Das... äh... klappt doch auch, wenn es... 2 gleiche sind
oder?
Die Familie starrt ihn geschockt an.
Homer: Ich meine, wenn es 2 Mama Bär - Bären sind, oder?
Marge: Homer, sag nicht, du hast nicht jeweils männliche und
weibliche Tiere genommen!
Homer: Aber Marge, die weiblichen waren einfach leichter zu
fangen. Stimmt’s Bart?
Bart: Jepp.
Lisa: Oh nein, hoffentlich ist Gott nicht allzu erzürnt
darüber.
Ein mächtiger Donnerschlag ertönt.
Bart: Tja, wenn man von Teufel spricht... (denkt nach) Halt,
nein... ganz im Gegenteil... Mann ist das schwierig...
Bart: (off-screen) Gott wurde wegen diesem Fehler sehr böse,
er brach in Wut aus und sprach ein letztes mal zu Noah.
Gott: Noah, du hast mich zutiefst enttäuscht. Ich dachte du
wärst anders, als die anderen Menschen, doch ich habe
mich geirrt. Von nun an werde ich euch verlassen und
einen neuen Planeten regieren... vielleicht gehe ich
auch in den Ruhestand, das weiß ich noch nicht, aber auf
jeden Fall seit ihr nun auf euch allein gestellt.
Macht’s gut... ihr Trottel!
Ein letzter Donnerschlag ertönt und der Regen endet. Die Familie
betritt das Deck des Schiffes. Sie sind blaß und ausgehungert.
Bart: Na toll, jetzt sind wir dazu verbannt hier zu sterben.
Homer: Oh nein, mein Sohn!
Bart: Was meinst du damit?
Homer: Weißt du wobei die Geschlechter der Tiere keine Rolle
spielen?
Bart: Nein, wobei?
Homer: Beim Essen.
Er reibt sich die Hände.
Bart: (off-screen) Und so aßen sie die Tiere auf und lebten
auf ewig glücklich und zufrieden auf ihrer Arche. Und
wenn sie nicht gestorben sind, dann spachteln sie noch
heute. Ende.
Die Szene wechselt zurück in die Sonntagsschule. Die Lehrerin starrt
Bart böse an, Bart grinst zufrieden.
Lehrerin: Nur ein 10-jähriger kann mit einer so schwachsinnigen
Geschichte durchkommen. (Sie macht eine kurze Pause) In
Wahrheit erreichten sie vorher noch Land. Und Noah
rettete die Menschheit.
Bart: Darf ich Sie was fragen, Ma’am? Wenn die Tiere sich
untereinander fortpflanzen mußten, auf welche Weise
sollten dann die Menschen weiterleben? Sollen sich etwa
Noahs Kinder untereinander paaren?
Lehrerin: Äh.... (verwirrt) Ich schätze ja...
Bart: Geht klar, Lady. Dann können wir ja gehen, oder?
Lehrerin: Nicht so schnell, Bart. Bevor du nicht mindestens eine
einzige mickrige Bibelgeschichte gelernt hast verläßt
hier niemand den Raum. Lisa, vielleicht hört er ja auf
dich, versuch du es mal, ihm etwas beizubringen!
Lisa: (verlegen) Heh, heh... ich weiß nicht sicher, ob ich das
kann. Mir... ähm... fällt auch gerade keine Geschichte
ein...
Lehrerin: Aber das macht doch nichts Lisa.
Lisa lächelt erleichtert.
Lehrerin: Ich gebe dir die Geschichte einfach vor.
Lisa sieht wieder nervös aus.
Lehrerin: Abraham und Isaak.
Lisa: Oh je, Abraham und Isaak, (leiser zu sich selbst) denk
nach Lisa... Ich, ähm... ja, ich glaube ich fang es so
an... (laut und verständlich) Also gut.
[Ende des 1. Akts]
Lisas Geschichte beginnt.
Lisa: Unser aller Leben ist vergleichbar mit einem Auto auf
einer Bergstraße. Wir fahren den Berg immer weiter
hinab, haben keinen Einfluß auf die Geschwindigkeit und
können den Wagen nicht stoppen - wir können nur hoffen,
dass er auf dem richtigen Weg bleibt. Wir können die
Lenkung etwas ausgleichen, doch eigentlich fahren wir
stets weiter. Irgendwo am Ende des Bergpasses allerdings
steht eine Mauer, auf die das Auto mit voller
Geschwindigkeit zusteuert, doch dank des dichten Nebels,
der auf der Straße herrscht weiß niemand, wie weit die
Mauer noch entfernt ist, man kann noch nicht einmal
schätzen, denn man sieht nur einige wenige Meter weit.
Sich dieser Tatsache bewußt lebte das alte Ehepaar Abraham und Sara in
der Annahme, dass sie die Mauer schon erreichen sollten, bevor sie
Nachwuchs zeugen könnten - sie meinten zu alt zu sein, denn alle
bisherigen Versuche blieben erfolglos.
Wir sehen Homer und Marge in gealterter Form vor einem Zelt, Homer
sitzt auf einem Schaukelstuhl (vgl. Ähnlichkeit zu Abe) und Marge fegt
den Wüstenboden.
Lisa: (off-screen) Die beiden waren lange verheiratet, doch
immer noch kinderlos. Es war eine einfach Familie, die
ein friedliches und ehrliches Dasein fristete...
Die Szene wechselt zurück in die Sonntagsschule.
Bart: (verärgert) Hey, das Zitat hast du mir geklaut!
Lehrerin: (belehrend) Nein, Bart, das ist ein Grundsatz für alle
Bibelgeschichten.
Bart: (skeptisch) Hören Sie Lady, was ist denn das für ein
Schwachsinn, wenn alle nur glücklich und zufrieden sind?
Lehrerin: (hält die Bibel hoch, wirkt verärgert) Das ist ein
Glaubensbuch, Bart. Also glaub es einfach!
Bart: (eingeschüchtert) Schon gut.
Lehrerin: Fahre fort, Lisa.
Die Szene wechselt zurück zum Zeltlager.
Lisa: (off-screen) In Ordnung. Wie also bereits gesagt waren
sie alt, kinderlos und führten ein vorbildliches Leben.
Die beiden hatten sich stets Kinder gewünscht, doch
wurde ihnen dieser Wunsch bis dato nie erfüllt.
Homer: Ach Sara, sieh uns an. Wir sind alt. Zu alt, um unseren
Kinderwunsch noch zu erfüllen.
Marge: Oh, Abraham, nimm es doch nicht so schwer! Nur, weil
Dorfmediziner Hibbert sagt, dass die Chance gering ist,
heißt das nicht, dass es unmöglich ist.
Homer: (stöhnt) Doch, Sara, genau das heißt es. Es ist
aussichtslos. Dabei hätte ich so gerne eine kleine
Tochter gehabt, die ich in die große Bücherei von
"Israels Lake" mitnehmen könnte.
Die Szene wechselt zur Sonntagsschule...
Lehrerin: Lisa, es handelte sich um einen Sohn. Er wollte einen
Sohn!
Lisa: (stöhnt) Seine Hoffnungen wurden eben enttäuscht... Na
gut...
...und wieder zurück zum Zeltlager.
Homer: (stöhnt und ist scheinbar verwirrt) Also, dann hätte ich
halt gerne einen SOHN, mit dem ich allerhand
Schwierigkeiten bekommen werde und der seine Schwester
in scheußliche Peinlichkeiten reinreiten wird.
Lehrerin: (off-screen) Lisa, bitte streng dich an, du entscheidest
mit über das spätere Schicksal deines Bruders! Diese
Geschichten sind wichtig für sein weiteres Leben! Bitte,
Lisa.
Lisa: (off-screen) Wie dem auch sei, ich würde es nicht wagen
die Thesen der Bibel zu bezweifeln, doch obwohl er
vielleicht etwas andere Vorstellungen hatte erschien
seiner Frau eines Nachts ein Engel, der ihr eine große
Botschaft verkündete.
Es ist nacht und wir sehen Marge in einer altertümlichen Version der
Simpsons Küche stehen, in der die Wände ein Zelt sind. Sie schenkt sich
gerade etwas zu trinken ein, als plötzlich ein Engel vor ihr steht, der
genau wie Ned Flanders aussieht.
Flanders: Hallo, Sara. Weißt du, wer ich bin?
Marge: Nein, aber du wirkst vertraut. Ich kenne dein Gesicht so
gut, als ob du mein Nachbar wärst.
Flanders: Heh, heh, heh, Nachbar... nicht in 100000 Jährchen! Ich
bin ein Engel. Gott schickt mich, um dir eine frohe
Botschaft zu verkünden.
Marge: Eine Botschaft? Was denn?
Flanders: Tja, erinnerst du dich noch, wie du gebetet hast, dass
ihr beide Kinder bekommt?
Marge denkt nach, wartet einen Augenblick, doch scheint sich nicht zu
erinnern.
Marge: Tja, um ehrlich zu sein nein. Wann war denn das?
Flanders holt einen Kalender heraus.
Flanders: Momentchen, Sara! Es war vor genau... 40 Jahren.
Marge: Und es hat so lange gedauert?
Flanders: (verlegen) Hat vielleicht was mit dem großen Windows
B.C. Netzwerk Absturz in dieser Zeit zu tun. Da sind
alle Dateien gesperrt worden und wir hatten keinen
Zugang mehr darauf. Es hat uns 40 Jahre gekostet, dass
wieder hinzubringen.
Marge: So...
Flanders: (lacht verlegen) Heh, heh. Ja, bei uns dauert alles 40
Jahre, Tage, Monate, Stunden.... immer was mit 40 halt.
Marge: Oh. Soso.
Flanders: Auf jeden Fall erwartet dich dein kleiner Isaak schon in
wenigen Monaten. Mach’s gut!
Er verschwindet, Marge reibt sich die Augen.
Marge: Ein merkwürdiger Traum.
Sie geht aus der Küche.
Lisa: (off-screen) Sara stand zwischen Skepsis und Angst, denn
zum einen wußte sie nicht, ob der Engel nicht nur ihrem
Wunschdenken entsprungen war und zum anderen war sie
sich unsicher, wie sie ihrem Mann erklären sollte, was
auf ihn zukommen könnte, wenn es doch stimmen würde. Sie
beschloß vorerst gar nichts zu sagen.
Wir sehen Marge mit Homer in der Küche sitzen. Sie ist offensichtlich
schwanger. Sie deckt gerade den Tisch und scheint ernsthafte Probleme
dabei zu haben, da sie nicht richtig an die Gläser im Schrank
herankommt.
Homer: Was ist mit dir, Schatz?
Marge: Nichts, Abraham, es geht schon.
Marge holt laut stöhnend die Gläser aus dem Schrank und stellt sie hin.
Lisa: (off-screen) Doch sie konnte es nicht leugnen. Sie
sollte ein Kind kriegen und mußte es ihrem Gemahl
beichten. Sie beschloß ihm die Nachricht schonend zu
verkünden.
Marge sieht Homer ernst in die Augen.
Homer: Oh - Oh.
Marge: Abraham, Gott hat unsere Bitte erfüllt. Wir bekommen ein
Baby.
Homer schreit und beginnt sich am kahlen Kopf zu zerren.
Homer: Oh, das ist zum Haare ausreißen... wenn ich doch nur
welche hätte...
Er weint vor sich hin.
Lisa: (off-screen) Natürlich war Abraham skeptisch über seinen
Einfluß auf diesen Sohn, doch als er ihm nach der Geburt
in die Augen sah, wußte er, dass es das war, was er sich
immer gewünscht hatte. Einen lieben, kleinen Sohn.
Lehrerin: (off-screen) Lisa, es war nun mal ein Sohn.
Lisa: (off-screen) Wie sollte es auch anders sein...
Wir sehen Homer in das Gesicht des Baby Barts blicken und lächeln.
Homer: Oh, das ist mein Sohn!
Marge und Homer lächeln das kleine Baby an.
Marge: Und wie der Engel es verlangte möge dein Name sein...
Homer: (unterbricht) Lisa.
Marge: (streng) Homer, es ist ein Junge. Außerdem sagte der
Engel wir sollen ihn Isaak nennen.
Homer: Na gut. Auch wenn ich lieber eine Tochter...
Lehrerin: (off-screen) Lisa, es reicht jetzt! Du wirst die
Geschichte so erzählen, wie sie sich zugetragen hat!
Lisa: (off-screen) Zunächst einmal sagt niemand, dass sie sich
überhaupt jemals zugetragen hat.
Lehrerin: (off-screen) Lisa!?
Lisa: (off-screen, fügt sich) Ich werd’s versuchen. Abraham
und Sara wurde durch Gott ihr Lebenswunsch erfüllt und
trotz Saras Ängsten und Abrahams Reaktion beim Erhalt
der Nachricht verstanden sie sich alle prima.
[Das Lied "It Never Rains" wird gespielt. Etwa bis 1:40 dann wird es
immer leiser und verstummt bei 1:43.]
Homer und Marge kümmern sich um das kleine Baby und wir sehen es
langsam älter werden. Dazu jeweils eine Szene:
Baby - Homer hat Bart auf seinem Schoß sitzen und gibt ihm
die Flasche.
3 Jahre - Homer und Marge spielen mit Bart draußen auf einer
Wiese.
5 Jahre - Homer und Bart arbeiten auf dem Feld.
7 Jahre - Homer und Bart spielen Baseball.
10 Jahre - Homer würgt Bart, Marge zieht ihn von Bart weg
Lisa: (off-screen) Sie verstanden sich makellos, doch Gott,
der ihnen dies alles ermöglichte wollte Abraham einem
Test unterziehen.
Die Szene wechselt zum Bett von Marge und Homer, Homer wird in
Großaufnahme gezeigt.
Gott: Abraham!
Homer: Mm, nicht jetzt, Sara.
Gott: Abraham, ich bin’s!
Homer: Ich hab doch gesagt nicht jetzt!
Gott: Abraham, hier ist Gott.
Homer: Ach so, du bist es, Gott. Na wie geht’s dir?
Gott: Ähm, gut, danke. Höre her, Abraham, ich möchte, dass du
mir deinen
Glauben beweist. Errichte auf einem Berg einen Opferaltar und opfere
mir... deinen Sohn!
Schockierende Musik.
Wir sehen, wie die Sonne über den Zelten aufgeht und wie Homer, Marge
und Bart frühstücken. Sie scheinen wie gewöhnlich gut gelaunt zu sein,
doch Homer rührt scheinbar geistesabwesend in seiner Schale mit Milch
herum.
Marge: Abraham? Abraham?
Homer: (verwirrt, schreckt hoch)Was gibt’s Gott?
Marge: Abraham, ich denke wir müssen reden.
Sie verlassen die Küche.
Marge: Abraham, ich sehe doch, dass etwas mit dir nicht stimmt,
was ist es denn?
Homer: Oh, Sara. Es ist nur, dass... wegen Isaak.
Marge und Homer schauen um die Ecke in die Küche zu Bart, der hat
bereits seinen Baseball Handschuh an und winkt Homer zu.
Marge: Was ist Abraham?
Homer: (er sieht bedrückt aus) Ich... denke er sollte an seinen
Schlägen arbeiten.
Homer läuft mit Bart nach draußen und versucht glücklich auszusehen,
wir sehen wie die Sonne ihre Position wechselt und die Ansicht wechselt
auf das Schlafzimmer. Dort steht Homer, der auf einen Opferaltar, der
auf einem Berg errichtet ist schaut und eine Träne aus den Augen
wischt. Er legt sich hin.
Lisa: (off-screen) Abraham stand vor einer schweren Tat, er
wurde angewiesen einen hohen Beweis für seinen Glauben
zu bringen.
Die Szene wechselt zum Bett, Homer und Marge schlafen. Die Kamera fährt
von oben auf den sich hin und her wälzenden Homer, der scheinbar gerade
träumt.
Im Traum sehen wir Homer mit Bart in den armen durch einen dunklen Wald
rennen, hinter ihm fallen Bäume um, es blitzt und donnert und sie
erreichen schließlich eine Schlucht. Vor dieser stoppt Homer und muß
aufpassen, dass er nicht stolpert. Homer schreit, als plötzlich hinter
ihm ein Feuer aus der Schlucht entfacht und nebst einigen Feuerfaltern
auch eine gigantische feurige Hand emporkommt und nach Bart greift.
Gott: Opfere deinen Sohn!
Homer erwacht schreiend, steht auf und geht zu Bart ins Zimmer. Er
schaut Bart an, der friedlich in seinem Bett schläft.
Homer: Tut mir leid Sohn.
Er trägt ihn aus dem Bett und geht mit ihm zum Opferaltar.
Gott: Und nun lege ihn auf den Altar, Abraham.
Homer: Tut mir leid Sohn. Aber wenn ich dich für meinen Glauben
opfern soll...
Es blitzt.
Homer: ...dann scheiß ich auf meinen Glauben.
Homer und Bart ziehen sich die Hosen aus und strecken ihre blanken
Hinterteile hervor.
Gott: Abraham, du hast dich....
Homer: Oh nein, er will uns töten, renn mein Sohn!
Gott: Nein, Abraham! Nein!
Homer: Nein?
Gott: Du hast dich richtig entschieden, du hast meinen kleinen
Test bestanden.
Bart: Ein Test?
Gott: Ja, er sollte sich zwischen dem Glauben und dem Opfer
seines Sohnes entscheiden. Und er hat richtig gehandelt.
Bart: Klar. Wenn du ihn wirklich in Versuchung führen
wolltest, dann hättest du ihn sich zwischen mir und
einem Schokoriegel entscheiden lassen sollen.
Homer: Mmmm, Schokoriegel... (Er sabbert genüßlich)
Gott: Oh. Dann habe ich das nicht richtig überdacht. Auf jeden
Fall hat er es soweit richtig gemacht.
Scheinbar ist Marge dazu gestoßen.
Marge: Hey ihr! Was ist denn hier los? Ich verbitte mir Spiele
um diese Zeit.
Gott: Abraham sollte sich zwischen seinem Glauben und seinem
Sohn entscheiden.
Marge: Mir ist völlig egal, was ihr hier macht, Abraham, Isaak,
kommt jetzt mit!
Gott: Aber...
Marge: Kein aber! Komm gefälligst morgen wieder!
Gott: Aber, aber... oh.
Die Familie läuft weg.
Gott: Hey, halt! Alternativ solltet ihr mir ein Schwein
opfern! Schaf? Fisch? Brot? Oh, meine Frau wird mir was
erzählen wenn ich wieder nichts zu essen mitbringe.
Lisa: (off-screen) Und so traf Abraham die richtige
Entscheidung, indem er richtig abschätzte, was zu tun
war.
Die Szene wechselt in die Sonntagsschule.
Lehrerin: Na ja, gar nicht so schlecht Lisa.
Lisa: Ja? (verlegen) Heh, heh...
Lehrerin: Und Bart, hast du etwas dabei gelernt?
Lisa: (flüstert) Sag nicht die Wahrheit! Sag nicht die
Wahrheit!
Bart: Wieso soll ich nicht die Wahrheit sagen?
Lisa stöhnt, die Lehrerin schaut sie streng an. Lisa lacht verlegen.
Lisa: Oh je, wie kommt ich jetzt aus der Situation heraus...
Plötzlich kommt Homer in den Raum.
Homer: Verdammt nochmal, ihr seid immer noch hier? Was zum
Teufel dauert hier so lange?
Lehrerin: (verärgert) Genau das dauert hier so lange, der zum
Teufel. Ich versuche ihrem Sohn die Sinne der Religion
zu erklären.
Homer: AHHH!!! Na das kann dauern... Ich muß gehen.
Homer rennt wieder nach draußen.
Lehrerin: Also, seht ihr, was ich versuche zu sagen ist, dass...
Die Szene wechselt nach draußen. Homer rennt in sein Auto.
Homer: Lieber schmore ich hier im Auto, als mich mit diesen
Geschichten zu befassen...
Er schwitzt und starrt auf die Uhr. Langsam legt er sich auf sein
Lenkrad und schläft ein.
[Ende des 2. Akts]
Homers Geschichte beginnt.
Eine Trommelmusik, die einen einfachen Rhythmus immer wieder spielt
beginnt und wir sehen Homer auf einem Schiff.
Homer: (singt) Ich bin der König der See, bin ich, ich bin der
König der See!
Ein paar Seeleute tanzen um in herum und singen den Rhythmus der Musik
nach, diese scheint in ihre letzte Strophe zu kommen.
Homer: (singt) Ich bin der König der See!
Das Schiff legt an einem Hafen an. Überall stehen Menschen herum und es
herrscht Unruhe. Homer verläßt das Schiff, alle sehen ihn
erwartungsvoll an.
Lenny: (aus der Menschenmenge) Da ist er, das ist Jesus.
Carl: (aus der Menschenmenge) Er wird unser Problem lösen!
Homer: Beruhigt euch, beruhigt euch, meine Kinder!
McAllister: Jarr, Jesus! Wir haben kein Essen mehr, wir werden alle
sterben!
Lenny: Bitte, kannst du uns nicht irgendwie helfen?
Homer: Meine Kinder, ich kann. Jünger, kommt zu mir.
Skinner, Flanders, Kirk VanHouten und einige andere versammeln sich um
Homer, er redet kurz, sie nicken und gehen durch die Menschenmenge.
Homer: Kinder, meine Jünger werden nun zu euch kommen und euch
bitten ihnen eure Vorräte zu geben, wenn wir alle
zusammenlegen können wir das Problem lösen.
Die Jünger kommen zurück und geben Homer Körbe voller Essen.
Homer: Und nun können wir essen.
Er stürzt sich auf die Körbe und ißt alles auf.
Homer: Mm, Donuts...
Die Menschen starren ihn zweifelnd an, die Ansicht wechselt zum CBG,
der ein T-Shirt mit der Aufschrift "WORST MESSIAH EVER" trägt.
CBG: Jesus, Jesus, wir wollen auch etwas abhaben!
Homer: Hm? Oh, klar. Ich bin satt, ihr könnt essen.
Er stellt die Körbe hin, doch plötzlich fangen sie Feuer.
Homer: Hä? Was geht denn hier vor?
CBG: Ahh! Das schlechteste Wunder, dass ich je gesehen hab.
Plötzlich fängt neben Homer alles an zu brennen und die Szene wechselt
ins Auto, wo durch Homers auf dem Lenkrad liegende Armbanduhr ein Feuer
im Auto entstanden ist.
Homer: Hä? Huh? AHHH!!! AHHHHHH!!! Bart? Lisa? Drittes Kind?
Hallo? Hilfe! Hilfe!
Er trommelt gegen das Fenster, versucht die Autotüre zu öffnen, doch es
geht nicht. Er ist im Wagen gefangen.
Homer: Als ich von der Hölle auf Erden gesprochen habe dachte
ich nicht gerade an das... (hustet) Hilfe? (hustet und
wird schwächer)
Das Bild verschwimmt. Homer stöhnt. Wir sehen, wie sich im inneren des
Wagens das Feuer ausbreitet und gefährlich nahe an den Benzintank
kommt. Die Benzinleitung brennt an, die Szene wechselt in die
Sonntagsschule. Alles wird von spannender Musik unterlegt, die sich mit
dem Wechsel der Ansicht in friedliche ändert.
Lehrerin: Du willst also sagen, du hast nichts dabei gelernt?
Bart: Genau.
Lisa: (genervt) Ohh...
Plötzlich ist eine laute Explosion zu hören. Alle schrecken auf und
rennen nach draußen. Wir sehen den explodierten Wagen von Homer dort
stehen.
Lisa: Dad?
Bart: Oh nein...
Tragische Musik spielt, doch aus dem entstanden Rauch tauchen plötzlich
mit triumphaler Musik Homer und Marge auf.
Lisa und Bart: Dad!
Sie umarmen ihn.
Marge: Das war ganz schön knapp was?
Lisa: Du hast Dad gerettet?
Marge: Ja genau, Schatz. Ich habe mich gewundert, wo ihr so
lange bleibt und habe euch deshalb hier gesucht. Dann
habe ich deinen Vater im brennenden Auto gesehen und
schnell herausgeholt.
Bart: In allerletzter Sekunde, wir hätten es nicht mehr
rechtzeitig geschafft.
Homer: Tja, es läßt sich wohl nicht leugnen, dass eine gewisse
Ironie darin besteht, dass ihr, die euch mit der
Religion beschäftigt habt zu spät gekommen wärt, während
Marge, die nur ihr Leben gelebt hat noch rechtzeitig da
war.
Lisa: Stimmt. Eigentlich war Moms Handeln letzten Endes die
einzige wahre Bibelgeschichte, denn während wir aus
unseren Erzählungen kein bißchen klüger wurden bewies
sie Nächstenliebe und Selbstlosigkeit, 2 in der heutigen
Gesellschaft immer mehr verloren gehenden Tugenden.
Homer: Das beweist wohl, dass man sich lieber mehr auf sein
Leben konzentrieren soll, als auf das von Adam, Eva,
Isaak oder ET. Religion ist gut, doch man muß sie leben
und nicht lernen. Denn so war es Gottes Fügung, dass
Marge mich noch rechtzeitig erreicht hat und ich nicht
durch die Explosion in tausend Stücke zerrissen wurde.
Das ist wahre Religion!
Bart: Amen, Homer!
Der Abspann beginnt und während des Abspanns läuft kein anderer Song
als das aus "Bart Sells His Soul" bekannte "In The Garden Of Eden" und
anstatt des schwarzen Hintergrunds sehen wir die Szene mit den Enten
aus "Homer The Heretic".
[Ende]
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Gracie Films Gag: Wir hören erneut die Stimme des alten Mannes, der
sich verstellt und sagt "Dürfen wir die auch essen?"
und dann in normaler Stimmlage antwortet "Ja, mein
Sohn..."
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Referenzen:
Taz Mania / Looney Toons
- Im Couchgag bewegt sich die Familie so, wie einige WB Cartoon Figuren
es können
"Ein gesegnetes Team"
- Flanders und seine Familie wollen sich eine Episode dieser Serie
ansehen
Noahs Arche / Die Geschichte von Noah
- Bart erzählt eine etwas andere Version dieser Geschichte
TITANIC
- Als Lisa vorne auf der Arche steht sind Kameraeinstellung und
Körperhaltung identisch mit denen in der bekannten Szene im Film
- McAllister verhält sich genau so, wie der Matrose nach dem Untergang
des Schiffes
Pinoccio
- Im inneren des Wals trifft Lenny auf einen alten Mann mit einer
Holzpuppe
Abraham und Isaak
- Lisa soll Bart diese Geschichte erzählen
Windows
- Engel Ned schiebt die Verspätung seines Erscheinens auf einen Fehler
im Netzwerk, der durch eine Windows Version verursacht wurde.
WALT DISNEY "SILLY SYMPHONY"
- in einer dieser Musikfilme singt Neptun das Lied "Ich bin der König
der See"
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Referenzen auf frühere Episoden:
AABF14 - Simpsons Bible Stories
- die Simpsons träumen von Bibelgeschichten, in denen sie die Rollen
einnehmen
- Fortsetzung dieser Episode
1F11 - Bart Gets Famous
- "Ich hab nichts gemacht!" wird von Bart als Standardausrede benutzt.
- Im Tafelgag kommt dieser Satz wieder vor
5F11 - Das Bus
- Troy McClure spielt in einem Film über Noahs Arche mit
- Bart nennt der Lehrerin den Film, als sie ihn nach gesehenen Bibel
Verfilmungen fragt
- Identischer Dialog zwischen Noah McClure und Gott sowie Noah Homer und
Gott
9F22 - Cape Feare
- Homer begreift nicht, dass man er bei einer Namensänderung anders
angesprochen wird
- Homer fühlt sich als Noah nicht angesprochen
5F08 - Bart Carny
- Cooder und Spud nisten sich im Haus der Simpsons ein
- Die beiden haben sich erneut in einem Haus verbarrikadiert - in das
der VanHoutens (im Chaos in der Stadt)
2F21 - The Springfield Connection
- Wiggum und andere Polizisten lassen Beweismittel mitgehen
- Wiggum, Lou und Eddie klauen Beweismittel und Wiggum schenkt sie
seiner Frau
7G08 - Simpsons Roasting On An Open Fire
- der kleine Junge wünscht sich einen Robotoiden
- Bart will scheinbar auch einen Robotoiden, da er sagt, dass Noah
seinem Sohn keinen kaufen kann / will
2F09 - Homer The Great
- Ein kaum hilfsbereiter Klempner soll den Rohrbruch im Keller der
Simpsons beheben
- Gott sagt, dass die Klempner bei ihm genau so schlecht sind, wie auf
der Erde
7G09 - Call Of The Simpsons
- Homers Tierfallen funktionieren nicht richtig
- Beim Einfangen der Tiere für die Arche verfehlen seine Fallen ebenso
den Zweck
2F10 - And Maggie Takes Three
- Homer reißt sich Haare aus, als er von Nachwuchs erfährt
- Homer findet keine Haare mehr zum Ausreisen
9F01 - Homer The Heretic
- Entenszene wird im Abspann wiederverwertet.
3F02 - Bart Sells His Soul
- "In The Garden Of Eden" wird im Abspann wiederverwertet.
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Schon bemerkt?
o Homer scheint sich von Gott erpreßt zu fühlen...
o Bart ist scheinbar seit 2F04 in der Sonntagsschule geblieben und die
Lehrerin hat wieder Hoffnungen, bei Bart etwas zu bewirken...
o Bart erinnert sich noch nicht einmal an die Geschichte, die er selbst
in der ersten Bible Stories Folge geträumt hat...
o Bart erzählt die Bibel wie ein Märchen
o In allen Erzählungen tauchen Gegenstände aus der heutigen Zeit, bzw.
Gegenstände, die es damals noch nicht gab auf...
o Bart wünscht sich einen Robotoiden?
o Bart hält sich scheinbar sehr stark an die Filmvorlage (vgl.
Referenzen)...
o An einer Stelle im ersten Segment wird kaum gesprochen, sondern nur in
Bildern das Chaos und die Entwicklung der Story illustriert...
o Unter den Leichen, die im Meer schwimmen befindet sich auch Leonardo
DiCaprio...
o Die Nase der Holzpuppe scheint länger zu werden, als der Mann sie
sagen läßt, dass sie ein richtiger Junge sei...
o Gott scheint Huuumer-Fan zu sein, denn er benutzt einen seiner
"neueren" Sätze "So long, suckers!" (Macht’s gut, ihr Trottel!)...
o Das zerplatzte Thermometer in der Sonntagsschule ist in einer späteren
Szene wieder repariert...
o Das Zelt im 2. Segment wirkt von außen wesentlich kleiner, als von
innen...
o Anscheinend fristen alle Figuren in der Bibel ein friedliches und
ehrliches Dasein...
o Was macht Marge während Homer im Auto wartet?
o Wann findet die Sonntagsschule eigentlich statt? Nach der Kirche? Am
Nachmittag? Laut dieser Episode zu einer Zeit, in der Homer und Marge
anderweitig beschäftigt sind. Vielleicht ja nur eine Ausnahme, weil
der Reverend Hilfe beim Zählen des Klingelbeutel Geldes brauchte...
o Woher weiß Lisa denn wie Homer reagiert, wenn er erfährt, dass seine
Frau schwanger ist?
o Der arme Gott muß zur Zeit viel Ärger haben, seine Frau, den
Rohrbruch...